Du betrachtest gerade Der Ruf des Lebens: <i>Im Reich der Mäuse</i>

Der Ruf des Lebens: Im Reich der Mäuse

  • Beitrags-Autor:
  • Beitrags-Kategorie:Blog
  • Beitrags-Kommentare:0 Kommentare
  • Lesedauer:4 min Lesezeit

Ich, Yoki, habe die Ehre, ein Geschenk für Nine zu Weihnachten unter die Lupe zu nehmen: Im Reich der Mäuse von Garry Kilworth.

Ein Weihnachtsgeschenk via LinkedIn

Nine beschloss im November spontan, bei einer LinkedIn-Aktion mitzumachen: #SerendipitousReads. Hier ging es ums Bücherwichteln, bei dem die Organisatoren „per Glücksrad“ jeweils zwei Interessenten auslosten, „die sich gegenseitig mit einem Buch überraschen“ sollten. Nine und ihr Tausch-Partner Ivo beschlossen, dass sie im Sinne der Nachhaltigkeit gebrauchten Büchern den Vorzug geben wollten.

„Die einzige Bedingung: das Buch muss eine Überraschung sein.“ Und das war es für Ivo auch, denn er selbst hätte sich All the Light We Cannot See nicht ausgesucht. Da Nine erwähnt hatte, dass sie gerne „etwas mit Tieren“ liest, gab sich Ivo unglaublich viel Mühe und suchte ein passendes Buch aus. Das traf völlig unerwartet ins Schwarze. 😊

Der Ruf des Lebens

Sonst sind es eher Bücher über Hunde oder Katzen, ab und an sind mal Ein Bär im Betstuhl oder Die Bienen dabei. Nun geht es in eine völlig andere Welt: Im Reich der Mäuse (englischer Originaltitel: House of Tribes) von Garry Kilworth. Der Roman erschien in den 1990er Jahren und begleitet Ivo bereits seit seiner Jugend. Er hat diesen mehrfach gelesen und jedes Mal andere Aspekte entdeckt.

Die Gelbhalsmaus Trödler lebt in einer Hecke auf dem Land. Der Mäuserich hört vom sagenumwobenen Haus und des Nachts träumt er von seinen Vorfahren, die ihm von seiner Bestimmung erzählen: Trödler sei der Eine und sein Schicksal sei mit dem des Hauses verbunden. „Der Ruf des Lebens“, wie er es selbst nennt, bringt ihn schließlich dazu, sein geliebtes Zuhause zu verlassen und das Abenteuer zu suchen.

Im Reich der Mäuse

Trödler erreicht unbeschadet das Haus, doch hier erwarten ihn noch größere Gefahren. Den Zugang muss er sich hart erkämpfen und anfangs findet er sich zwischen den verschiedenen Stämmen nur schwer zurecht. Es gibt die Bücherfresser in der Bibliothek, die Wilden, die über die Küche und die Speisekammer herrschen, die Unsichtbaren auf dem Dachboden und noch einige mehr.

Zunächst bleibt Trödler bei den Bücherfressern, aber bald zieht es ihn in den Rest des Hauses, was er jedoch schnell bereut. Überall droht Unheil: die Menschen – Mäuse nennen diese nur die „Nacktlinge“ –, deren Haustiere sowie auf dem Dachboden eine Ratte und eine Eule. Um Haaresbreite entgeht Trödler mehrmals dem Tod und schließt sich später den Unsichtbaren auf dem Dachboden an.

Anarchie lauert überall

Die Mäuse verfolgen unterdessen trotz allem ein gemeinsames Ziel: Sie wollen die Nacktlinge aus dem Haus vertreiben. Den warnenden Einwand einer Hohepriesterin, wie sich dann die Speisekammer von Zauberhand wieder mit Futter füllen soll, ignorieren sie. Zu groß ist das Verlangen nach einem Haus nur für die Mäuse allein. Mit vereinten Kräften erreichen sie, dass die Nacktlinge mitsamt ihrer Haustiere ausziehen. Tatsächlich gehen den Mäusen wie vorhergesehen nach kurzer Zeit die Vorräte aus. Indem er die Stämme retten soll, erfüllt sich Trödlers Schicksal …

Die Parallelen zu Umsturzgedanken bei den Menschen sind nur allzu deutlich: Warnungen, undurchdachte Pläne und Machtkämpfe. Gerade im Hinblick auf die derzeitige Situation sind sie erschreckend real. Einige Menschen in Deutschland erhoffen sich durch Protestwahl eine bessere Welt, die es so aber mit der entsprechenden Partei nicht geben wird.

Mich als Katze interessieren die Menschen und ihre Politik genauso wenig wie die Mäuse. Hauptsache, Nine oder jemand anderes sorgt fürs Futter und warme Plätze zum Schlafen und Entspannen. Finlay ist leider krank und erstaunlich anhänglich. Die Magenschleimhautentzündung nimmt ihn ordentlich mit und ich hoffe, er ist bald wieder gesund. Denn endlich versperrt uns nicht mehr das Gerüst den Weg in den Garten! Mir war allerdings der Schnee bei unserer Premiere viel zu kalt. Brr, nichts für mich als Spanierin. Sobald es Finlay besser geht und es wärmer wird, können wir also erneut die Sonne und das Grün draußen genießen. Der Frühling kann kommen, miau! 😊

Schreibe einen Kommentar