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All the Light We Cannot See: 100 Jahre Radio

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Am 29. Oktober 1923 begann der Siegeszug des Radios in Deutschland. Dieses Medium spielt eine der Hauptrollen im Roman All the Light We Cannot See von Anthony Doerr.

All the Light We Cannot See

Da bin ich wieder, Finlay. 😊 In diese Zeiten der Krisen und Kriege passte All the Light We Cannot See, im Deutschen Alles Licht, das wir nicht sehen, überraschend gut. Eindringlich schildert Autor Anthony Doerr die Geschichte zweier Kinder: Werner Pfennig wächst 1934 mit seiner jüngeren Schwester Jutta in einem Waisenhaus in Essen auf. Der Vater starb unter Tage, die Mutter ist schon länger tot. Die Leiterin Frau Elena wird zur Ersatzmutter und kümmert sich liebevoll um alle Kinder unter ihrem Dach.

Parallel zu dieser Handlung lernen wir die Halbwaise Marie-Laure kennen, die noch keine sieben Jahre alt ist, als sie erblindet. Ihr Vater arbeitet für das Naturkundemuseum in Paris und nimmt sie jeden Tag mit. Außerdem baut er ihr das Viertel, in dem sie wohnen, als Miniaturmodell nach, damit sie sich die Umgebung einprägen und orientieren kann.

Die Rolle des Radios in All the Light We Cannot See

Werner interessiert sich für Technik und findet eines Tages ein kaputtes Radio, das er mit viel Geduld repariert. Zusammen mit seiner Schwester lauscht er einer französischen Radiosendung, die sie von einer anderen Welt träumen lässt. In der harten Realität steht Werner das Schicksal der Arbeit im Kohlebergbau bevor, sobald er mit sechzehn Jahren alt genug dafür ist.

Die Handlung springt zwischen den 1930er Jahren und August 1944 hin und her. Unabhängig voneinander befinden sich Marie-Laure und Werner 1944 im französischen Städtchen Saint-Malo. Verschüttet in einem Keller versucht Werner, mit Hilfe eines Radioempfängers Verbindung zur Außenwelt aufzubauen. Und bei Marie-Laure wird das Medium genauso überlebenswichtig …

100 Jahre Radio in Deutschland

Was ist in diesen letzten hundert Jahren passiert? Der Zweite Weltkrieg mit all seinen Folgen und Frieden. Seit dem Frühjahr 2022 ist dieses Gefühl der Sicherheit nicht mehr ganz so stark, dass so etwas Verheerendes „nie wieder“ passieren kann. All the Light We Cannot See unterstreicht, welche Funktionen das Radio damals hatte: als Gleichschaltungsorgan der Nazis und nicht zuletzt als Hoffnungsträger in Form von verbotenen Sendungen während der Besatzung.

Dafür brauchte es gute Antennen und die sind bis heute von großer Bedeutung, beispielsweise als Übertragungsmasten für Telekommunikation. Dies war übrigens die Inspiration für Anthony Doerr. Schlechter Empfang ist leider in Deutschland immer noch so ein Thema. Wie gut, dass wir Katzen unsere Schnurrhaare haben. 😉

Ich bin froh, dass das Radio bei uns nicht die ganze Zeit läuft, wenn Nine zu Hause ist. Wir lieben Ruhe, die wir wegen der Baustelle gerade nicht so sehr genießen können. Verglichen mit den vergangenen und aktuellen Kriegswirren geht es uns aber bestens, woran All the Light We Cannot See uns erinnert, weil das Buch ohne Kitsch nachdenklich endet. Doch auch in dunklen Zeiten gibt es immer Hoffnung. Wieder ein Bücherschrankfund, der sich für Nine gelohnt hat. 😊

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