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Endlich wieder Kino: Barbie und Oppenheimer

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Im Kino war ich das letzte Mal vor der Pandemie. Nun ergaben sich gleich zwei Gelegenheiten, nach Jahren mal wieder hinzugehen: Barbie und Oppenheimer.

Barbie – ein Märchen nur für Mädchen?

Es ist gar nicht so leicht, sich von Vorurteilen zu lösen. Als ich den ersten Trailer zu Barbie sah, war ich skeptisch wegen der Marketingmaschinerie von Mattel. Dann las ich einige Hintergrundberichte und wurde angesichts der Besetzung sowohl vor als auch hinter der Kamera neugierig. Wie will Regisseurin Greta Gerwig eine Puppe in Szene setzen, ohne nach ein paar Minuten zu langweilen?

 

Erst einmal nimmt sich der Film die gängigen Klischees über die Barbie-Puppe vor und sorgt so für einige Lacher. Die ironische Erzählerstimme von Helen Mirren passt perfekt dazu. Margot Robbie verkörpert Barbie und Ryan Gosling haucht Ken Leben ein. Und nicht nur das: dank ihm gibt es ganz neue Seiten am aalglatten Schönling zu entdecken.

Barbie bemerkt, dass sie sich verändert, und fragt sich, wie sie wieder so wie früher werden kann. Dafür muss sie Barbieland verlassen und in „die echte Welt“ reisen. Ken schließt sich ihr ungebeten an und zusammen landen sie in Kalifornien. Völlig überfordert mit den realen Verhältnissen ist Barbie verstört, dass die echte Welt nicht so emanzipiert ist wie in Barbieland gedacht. Dort bestimmen Frauen – als Präsidentin, Ärztin, Richterin. Männer sind nur hübsches Beiwerk ohne richtige Aufgabe. Sie vertreiben sich ihre Zeit mit Surfen oder Abhängen. Deshalb ist es gerade für Ken eine Offenbarung, dass in Wirklichkeit die Männer den Ton angeben.

Oppenheimer – Biographie über den Erfinder der Atombombe

Regisseur Christopher Nolan ist für Action wie seine Batman-Trilogie bekannt. Bei Oppenheimer fesselt vor allem Hauptdarsteller Cillian Murphy das Publikum mit seiner fantastischen Darstellung des Physikers, der die Atombombe erfand. Gemeinsam mit einem Expertenteam arbeitete J. Robert Oppenheimer über Jahre an der Entwicklung dieser Nuklearwaffe und das die meiste Zeit im Geheimen.

Zunächst musste ich mich im Film zurechtfinden, da die Handlung über mehrere Zeitebenen immer wieder springt. Bildgewaltig setzt Nolan den ersten Testlauf in Szene und im Kino wird die Detonation fast spürbar. Das kann – noch – kein Streaming ersetzen. Mit Grauen erkennt Oppenheimer, welche Folgen dieses Kriegswerkzeug für die Menschheit hat. Sein Privatleben steht ebenso im Fokus wie seine berufliche Laufbahn. Schlüsselrollen wie die seiner Frau sind mit Emily Blunt oder Robert Downey Jr., Josh Hartnett und sogar Matthias Schweighöfer ebenfalls hervorragend besetzt.

Barbie vs. Oppenheimer?

Der eine Film quietschpink, der andere dunkel-mysteriös – schnell gab es ein Wettrennen zwischen diesen beiden sehr unterschiedlichen Produktionen, die am selben Tag im Kino anliefen. Barbie ist kein Märchen, vielmehr zeigt die Regisseurin Greta Gerwig die Probleme der modernen Frau auf. Ken verdeutlicht, wie Männer heute zwischen alten und neuen Rollenmustern ihren Weg finden müssen.

Christopher Nolan inszeniert Oppenheimer dagegen als Biographie, die er nicht klassisch herunter erzählt, sondern die einzelnen Handlungsstränge in fast drei Stunden zusammenführt. Machtbestreben von Politikern, Eitelkeiten und moralische Gewissensbisse zeigen ein differenziertes Bild der US-amerikanischen „Retter“ im Zweiten Weltkrieg und danach. Wie aktuell die Bedrohung durch Atombomben leider immer noch ist, hat Putin mit seinen Andeutungen schon zu Beginn seines Angriffskrieges auf die Ukraine bewiesen.

Für mich lohnen sich beide Filme, also statt Barbie vs. Oppenheimer eher Barbie und Oppenheimer. 😊

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