Über das Universitätsorchester Düsseldorf habe ich bereits berichtet. Am 30. Januar und am 4. Februar 2024 finden die nächsten Konzerte des Unichors Düsseldorf zusammen mit dem Universitätsorchester unter dem Motto „Auferstanden!“ statt.
Ich kenne einige Sängerinnen und Sänger des Unichors, darunter natürlich Roswitha Giesen. Dieses Mal interessiert mich besonders die künstlerische Arbeit von Kazuyuki Ogimoto, Pianist und Klavierbegleiter. Deshalb freue ich mich riesig, dass er mir meine Fragen beantwortet hat.
Kazuyuki Ogimoto: „Musik ist mein Leben“
Lieber Kazuyuki, vielen Dank, dass du die Zeit für dieses Interview gefunden hast. Seit wann bist du musikalisch aktiv?
Kazuyuki: Ich habe mit fünf Jahren angefangen, Klavier zu spielen. Nachdem ich mein erstes Studium in Tokio beendet habe, gab ich auch Konzerte. Also mit 22 Jahren. Aber ich hatte nur unregelmäßig Auftritte. Das erste richtige Konzert war 1999 ein Solo-Abend in meiner japanischen Heimatstadt.
Welche Rolle spielt Musik für dich im Alltag?
Kazuyuki: Musik ist mein Leben. Klavier zu spielen, ohne dazu verpflichtet zu sein, ist für mich Entspannung. Ich freue mich, dass es gleichzeitig mein Beruf ist.
Hast du Lieblingswerke, Lieblingskünstler, Lieblingskomponisten? Wenn ja, was gefällt dir an ihnen besonders gut?
Kazuyuki: Lieblingswerke und Lieblingskomponisten habe ich sehr viele. Klassisch bis modern. Lieblingskünstler sind Martha Argerich, Grigory Sokolov, Vladimir Horowitz und Yuja Wang. All diese Künstler sind für mich aufregend, wie sie Musik spielen. Und besonders Sokolov, denn er war der Lehrer meines Dresdener Professors Arkadi Zenzipér. Sokolovs Interpretation ist alles, das ist auch die Meinung von Professor Zenzipér.
Inwiefern unterscheidet sich die Musik in Japan von der in Deutschland?
Kazuyuki: Ich liebe die Begleitung und Kammermusik. Daher kann ich hier gut musizieren. Leider versteht das Publikum in meiner Heimatstadt das nicht so gut und erwartet solistisch mehr von mir.
Unichor und Universitätsorchester Düsseldorf
Wie bist du zum Unichor und Universitätsorchester Düsseldorf gekommen?
Kazuyuki: Im Frühsommer hat mich jemand angerufen, weil sie für das Vorsingen einen Korrepetitor suchten. Das war meine erste Erfahrung mit dem Unichor. Als ich im Wintersemester 2014/15 mit dem Unichor gearbeitet habe, hat die Dirigentin Silke Löhr mich gefragt, ob ich im Universitätsorchester als Aushilfe Celesta und Klavier spielen könne. Seitdem arbeite ich gelegentlich mit dem Universitätsorchester zusammen.
Wie sieht deine Arbeit mit den Sängerinnen und Sängern aus? Inwiefern unterscheidet sie sich von der mit den Musikerinnen und Musikern des Orchesters?
Kazuyuki: Die Mitglieder des Unichors und die des Universitätsorchesters sind vom Charakter her ganz unterschiedlich. Die Sängerinnen und Sänger des Unichors sind sehr offen. Und der Kontakt mit Universitätsorchester-Leuten ist sehr eng, so ist zumindest mein Gefühl.
Was war bisher dein schönstes Konzerterlebnis mit dem Unichor und/oder dem Universitätsorchester?
Kazuyuki: Ich bin Unichor-Korrepetitor. Deshalb kann ich für den Unichor antworten, dass die Konzerte immer beeindruckend waren. Bei jedem Konzert haben sie schöne Ideen. Und Silke Löhr macht das richtig, auch beim Universitätsorchester.
Konzert und Reisen
Eines der kommenden Konzerte findet wieder in der Tonhalle Düsseldorf statt. Was gefällt dir an diesem Ort besonders?
Kazuyuki: Die Tonhalle Düsseldorf hat einen sehr schönen Saal. Als Amateurmusiker dort zu musizieren, ist ein großartiges Erlebnis.
Warst du bei Konzertreisen des Unichors und/oder des Universitätsorchesters dabei? Wenn ja, was war dein Highlight?
Kazuyuki: Ich war zum ersten Mal in Spanien, als ich mit dem Universitätsorchester auf Konzertreise ging. Eine wunderbare Erfahrung, mit einem tollen Konzertsaal, und ich habe sehr viel Spaß gehabt.
Zukunftspläne
Was möchtest du mit deiner Arbeit für den Unichor und das Universitätsorchester noch erreichen?
Kazuyuki: Den Unichor will ich weiterhin unterstützen. Wenn es möglich ist, möchte ich gerne wieder als Solist für das Universitätsorchester spielen.
Was reizt dich an deiner Arbeit an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf besonders?
Kazuyuki: Die Instrumental-Korrepetition ist richtig Arbeit für mich.
Wie sehen deine weiteren beruflichen Pläne aus?
Kazuyuki: Ich habe es als Lehrkraft an die Musikhochschule geschafft. Daneben bin ich glücklich, wenn ich gelegentlich als Solist auftreten kann.
Haustiere
In anderen Ländern sind ab und zu Katzen bei Konzerten zu sehen, die sich Zutritt verschaffen und das Publikum aufheitern. Was hältst du von tierischen Begleitern bei Konzerten?
Kazuyuki: Ich liebe Tiere und habe nichts dagegen, dass sie bei Konzerten auftauchen. Wenn sie allerdings nicht ruhig sitzen bleiben können, lenkt es das Publikum zu sehr ab.
Last but not least auch an dich die Frage: Hattest oder hast du Haustiere?
Kazuyuki: Ich hatte früher eine Katze. Jetzt habe ich leider keine Zeit für Haustiere, denn ich bin viel unterwegs.
Das ist mein Kater. Er hieß Sunny. Das Bild ist ein paar Monate, bevor er eingeschläfert werden musste, entstanden. Er hatte einen Tumor und war für die Behandlung zu alt. Das war 2011. Ein ganz lieber Kater.
Das tut mir sehr leid mit Sunny. Dir vielen Dank noch einmal für deine Zeit und viel Erfolg weiterhin. Ich freue mich, bei einem der Konzerte live dabei sein zu können.