Letztes Mal hat euch Finlay Peter Wohllebens Sachbücher über Wald und Tiere vorgestellt. Dazu passt perfekt, dass ich, Yoki, zum Internationalen Kinderbuchtag am 2. April mit Als die Tiere den Wald verließen und Was die Tiere im Park erlebten von Colin Dann weitermache.
Als die Tiere den Wald verließen: Der Abenteuer erster Teil
1979 wurde Als die Tiere den Wald verließen (englischer Originaltitel: The Animals of Farthing Wood) von Colin Dann veröffentlicht. Damit begründete sich eine ganze Buchreihe und später eine Fernsehserie über die Tiere des Farthing-Waldes.
Ausgangspunkt ist die beginnende Zerstörung ihres Lebensraumes durch den Menschen. Die Tiere des Farthing-Waldes sind in höchster Alarmbereitschaft, als immer mehr Wald den neu gebauten Häusern weichen muss. Sie berufen eine Versammlung ein, bei der die Kröte von einem weit entfernten Naturschutzgebiet erzählt. In diesem Park mit seltenen Weißhirschen wären sie sicher. So beschließen sie, diese gefährliche Reise auf sich zu nehmen. Als Anführer wählen sie den Fuchs und legen einen Eid ab, sich gegenseitig zu beschützen und nicht zu fressen.
Auf dem Weg müssen sie viel Leid ertragen, weil leider nicht alle Tiere überleben. Besonders traurig ist der Verlust der Igel, die auf der Autobahn ihr Leben lassen müssen. Doch es stoßen auch die Füchsin und der Reiher Pfeifer dazu und bereichern die Gruppe mit ihrer Hilfsbereitschaft. Gemeinsam erreichen sie schließlich den Hirschpark.
Was die Tiere im Park erlebten: Neue Schicksalsschläge
Ende gut, alles gut? Nicht ganz. In der Fortsetzung Was die Tiere im Park erlebten erwarten die Tiere des Farthing-Waldes neue Gefahren. Im englischen Original zweigeteilt müssen sie zunächst In the Grip of Winter einen harten Winter überstehen und sich anschließend in Fox’s Feud mit dem bereits dort lebendem Fuchsrudel auseinandersetzen. Besonders seinem Anführer, dem Narbigen, sind die Neuankömmlinge ein Dorn im Auge.
Bei einigen Tieren stellt sich Nachwuchs ein, so auch beim Fuchs und der Füchsin. Sie bekommen vier Welpen: den Friedfertigen, den Kühnen, die Schöne und die Träumerin. Als der Narbige immer mehr Tiere des Farthing-Waldes angreift, gehen diese in die Offensive. Währenddessen entwickeln die Schöne und der Sohn des Narbigen, Stromer, in Anlehnung an William Shakespeares Romeo und Julia Gefühle füreinander.
Weitere Fortsetzungen und Fernsehserie Als die Tiere den Wald verließen
Es gibt noch mehr Teile der Buchreihe, die das Leben der Tiere des Farthing-Waldes nachzeichnen. Nine hat diese nicht mehr gelesen, sondern nur noch die Fernsehserie gesehen. Die Serie wurde 1993 erstmals in Deutschland ausgestrahlt und weist Unterschiede zu den Büchern auf. Die Geschlechter von einigen Charakteren wurden geändert und aus dem konkurrierenden Fuchsrudel um den Narbigen wurden Blaufüchse, um weniger Verwirrung zu stiften.
Wie die Buchvorlage ist die Serie nicht für Kinder unter acht Jahren geeignet. Brutale Szenen und verstörende Todesfälle hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Für ältere Kinder können Buchreihe und Fernsehserie aber eine Bereicherung darstellen, um Themen wie Umweltzerstörung und den Kreislauf des Lebens, den Tod eingeschlossen, kennenzulernen. Jede Handlung hat Konsequenzen und kann das Leben kosten, diese Botschaft ist auch für Jugendliche und Erwachsene aktuell. Außerdem sind das Gemeinschaftsgefühl und der Zusammenhalt der unterschiedlichen Tierarten beispielhaft.
Mit dem Thema der Flucht kommt eine Parallele zum Menschen hinzu und wird wegen des Klimawandels immer dringlicher. Als gebürtige Spanierin habe ich ebenfalls weit von zu Hause entfernt hier eine neue Heimat gefunden. Der Leitsatz des Intros der Fernsehserie trifft für Groß und Klein, Mensch und Tier gleichermaßen zu: „Gib niemals auf!“