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Internationaler Tag der Tropen – in der Biosphäre Potsdam zu erleben

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Am 29. Juni war der Internationale Tag der Tropen, doch Hand aufs Herz: für viele sind diese Regionen im Alltag weit weg. Warum sollte ich auf Palmöl in Produkten achten? Was geht mich das Klima an? Diese und viele weitere Fragen beantwortet die Biosphäre Potsdam.

Internationaler Tag der Tropen: Wozu?

Die Vereinten Nationen riefen 2016 den Internationalen Tag der Tropen ins Leben, um die außergewöhnliche Vielfalt der Regionen rund um den Äquator zu ehren. Allerdings will die UNO auch darauf hinweisen, wie sehr die Biodiversität vor Ort bedroht ist:

 

Diese Biodiversität der Tropen wollte ich besser verstehen, ohne dort hinreisen zu müssen. Also verband ich einen Besuch in Potsdam mit einem Ausflug in die Biosphäre, die direkt am Volkspark liegt.

Die Biosphäre Potsdam besteht seit 2002 und musste zeitweise um ihre Finanzierung bangen. Zu sehr stand der Bau in der Kritik, der durch seinen Betrieb das Klima ebenfalls schädigt. Was jedoch für die Biosphäre spricht, ist die Natur zum Anfassen. Wenn wir nur von den Problemen des tropischen Regenwaldes lesen, können wir meist nicht nachvollziehen, wie empfindlich das Ökosystem eigentlich ist.

Biosphäre Potsdam: Tropen hautnah

Die Biosphäre ist so aufgebaut, dass die Besucherinnen und Besucher direkt in die Welt der Tropen eintauchen können – mit einer künstlichen Landschaft inklusive Wasserfall. Was mich vor allem beeindruckte, waren die hochgewachsenen Palmen, die seltenen Orchideenarten und die Verbindung als Lebensraum – sowohl im Wasser, am Boden und in der Luft.

Was darf für mich nicht fehlen? Natürlich die Tiere. Herausragend ist hier das Schmetterlingshaus, in dem die Insekten frei herumfliegen können und sich vielleicht sogar auf eine Schulter setzen. Ob Schlangen oder Vögel, Affen oder Schildkröten – für jeden ist etwas dabei. Aquarienfans können eine Unterwasserwelt mit Korallen und Fischen entdecken. Als Leserin begeisterten mich die Geschichten von Atlantis, Seeschlangen und Riesenkalmaren.

Was haben die Tropen mit Deutschland zu tun?

Eindrücklich ist das Zitat von Johann Wolfgang von Goethe an einer Wand: „Die Natur – das einzige Buch, das auf allen Blättern großen Gehalt bietet.“ In einem Raum befinden sich alte Bücher – teilweise aus dem 19. Jahrhundert – mit den gesammelten Werken unter anderem von ihm, Friedrich Schiller und Heinrich Heine. Das ist jedoch schon der trockenste Teil der Biosphäre. Überall gibt es Stationen, an denen sich jeder spielerisch mit der Natur des Regenwaldes auseinandersetzen kann: Wer erschnuppert alle Gewürze? Wie sehen die Bestandteile der Kakaopflanze aus? Und welche Frucht gehört zu welcher Blüte?

Bemerkenswert fand ich aufgrund der aktuellen Trockenheit den Vergleich der Niederschlagsmengen zwischen den Tropen und dem Land Brandenburg auf einer Infotafel: Während die jährliche Niederschlagsmenge im tropischen Regenwald durchschnittlich 2000 mm beträgt, liegt sie in Brandenburg bei unter 600 mm. Tendenz weiter fallend.

Auch auf das Thema Palmöl geht die Biosphäre ein und das hat definitiv etwas mit Deutschland zu tun. Für unsere Produkte werden in den tropischen Regenwäldern Gebiete gerodet, um lukrative Palmen-Plantagen anzulegen. Für die Tier- und Pflanzenwelt vor Ort bedeutet das, dass ihr Lebensraum vernichtet wird. Dabei hilft es schon, wenn wir beim Einkauf auf die Zutatenliste achten und vielleicht Produkte bevorzugen, die andere Öle verwenden. Ein kleiner Schritt ist schließlich besser als gar keiner.

Durch die höheren Ebenen bekommen die Besucherinnen und Besucher einen Überblick und einen Eindruck, wie es in den Baumkronen aussieht. Ganz oben wartet am Ende ein Café mit kühlerem Innenbereich zum Erholen, denn die Temperaturen und die hohe Luftfeuchtigkeit in der Biosphäre sind auf Dauer nichts für mich. Umso wichtiger ist es, nicht nur zum Internationalen Tag der Tropen etwas für den Naturschutz und gegen die globale Erwärmung zu tun.

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