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„Having a good time?“ Ed Sheeran mit Cat Burns und Maisie Peters auf Tour

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Am 9. Juli war ich spontan bei einem Zusatzkonzert von Ed Sheeran im Rahmen seiner „Mathematics Tour“ auf Schalke. Lohnt sich der Besuch? Ihr könnt euch auch selbst Bild machen, denn im September spielt er noch in den deutschen Städten München und Frankfurt am Main.

Ed Sheeran in Deutschland

Ed Sheeran gehört seit 2011 zu meinen Lieblingsmusikern, als ich während meiner Zeit in England auf ihn aufmerksam wurde. Mit The A Team berührte er durch seine Stimme und die Themenwahl über Obdachlose. Ich hatte keine Ahnung, wie der Künstler aussah. Dementsprechend war ich einigermaßen überrascht, dass er eher wie ein Punkrocker wirkt. Umso besser, weil ich Musiker mag, die sich in keine Schublade stecken lassen.

All die Jahre habe ich seine Karriere verfolgt und viele seiner Songs sind für mich regelrechte Hymnen geworden. Castle on the hill höre ich immer, wenn ich in meine Heimatstadt fahre und neben der Bahnstrecke nur noch Landstraßen zu sehen sind. Afterglow trug mich durch die Pandemie, als ich an einen Punkt kam, an dem ich mich sehr allein gefühlt habe. Dabei bin ich es nicht, dafür sorgen ja Yoki und Finlay. 😊 Dennoch sind es gerade seine traurigen Lieder wie Supermarket flowers oder Visiting hours über den Verlust geliebter Menschen, die mich tief bewegen.

Obwohl ich den Newsletter bekomme, gingen seine Tourpläne an mir vorbei und ich erfuhr zufällig am 8. Juli von einem Kollegen, dass Ed Sheeran in Gelsenkirchen statt einem drei Konzerte seiner „Mathematics Tour“ auf Schalke spielt. Die Chance musste ich nutzen! Also war ich einen Tag später live dabei, als der Musiker in der Veltins Arena auftrat.

Cat Burns und Maisie Peters als Eröffnungsacts

Um 18 Uhr durfte die junge Sängerin Cat Burns das Konzert eröffnen. Sie würde in einem kleineren Umfeld die Leute allein durch ihre Stimme mitreißen. Leider interessierten sich noch nicht so viele Besucherinnen und Besucher für die Britin und der Sound war zu sehr auf Bass eingestellt. Schade, denn ihre Lieder handeln von Themen wie beispielsweise ihrer Introvertiertheit bei Ghosting. Das macht sie menschlich sehr sympathisch und ich bin gespannt, wie sich ihre Karriere weiterentwickelt.

Ab 19 Uhr kam Maisie Peters mit ihrer Band auf die Bühne. Songs wie Psycho, in dem sie toxische Beziehungen thematisiert, oder Cate’s Brother sind eingängig, hauen mich jetzt aber nicht vom Hocker. Die britische Sängerin sorgte trotzdem für Stimmung und hatte im Publikum schon mehr Fans als Cat Burns.

Countdown für den Star des Abends

Um 20.15 Uhr legte Ed Sheeran endlich los und eröffnete sein zweistündiges Konzert mit Tides von seinem Album =. Aktuelle und ältere Hits wechselten sich ab, die Mischung war insgesamt gut. Gänsehautstimmung kam bei seinen Balladen wie Perfect auf, als die Fans die Taschenlampenfunktion am Smartphone einschalteten. Die visuellen Effekte waren auf die Songs abgestimmt und untermalten diese.

Der britische Sänger forderte die Besucherinnen und Besucher immer wieder auf, mitzusingen und mitzugehen. Doch viele blieben in den Rängen auch bei den schnellen Rhythmen sitzen. Das ist vielleicht der Nachteil des Mainstreams; vom Metal-Shirt bis zum Polohemd war alles vertreten: Mein Eindruck war, dass viele Herren ihre Partnerinnen zwar begleiteten, sich ihre Begeisterung jedoch in Grenzen hielt.

Das Konzert war leider nicht ausverkauft, was in einem Stadion wie der Veltins Arena schon auffällt. Seine Frage „Having a good time?“ wurde eher leise bejaht. Beim Mitsingen kam ebenfalls weniger zurück als von manchen Sprechchören bei Fußballspielen. Ich war selbst oft nicht so textsicher wie gedacht.

Für mich hat sich das Konzert – trotz allem Chaos mit langen Schlangen vor Toiletten oder der Bahnfahrt zurück – gelohnt. Ed Sheerans Stimme füllte das Stadion und er zog unermüdlich seine Runden auf der zentral gelegenen Drehbühne. Die Instrumente spielte er live, inklusive Loop-Station, während seine Band auf einer Nebenbühne ihn nur bei einigen Stücken unterstützte. Ich wünsche jedem Künstler, der sich so einsetzt – wie er am Ende bei den Zugaben sogar im Deutschland-Trikot –, dass das Publikum es honoriert und noch mehr mitgeht.

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