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Max Liebermann: „Ein guter Maler muß ich werden.“

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Details, Farbenrausch und dicker Pinselstrich: Am letzten Tag der Ausstellung Ich. Max Liebermann. Ein europäischer Künstler schaute ich mir im Museum Kunstpalast Düsseldorf das Werk des deutschen Malers an.

Max Liebermann: Maler des Impressionismus oder der Moderne?

Der Künstler wurde 1847 in Berlin geboren und starb dort 1935. Er war ein Maler, der in seiner Schaffenszeit mehr als ein deutscher Impressionist war. Zu Beginn ließ er sich von den deutschen Malschulen in Weimar und Düsseldorf inspirieren, später reiste er oft in die Niederlande. Hier waren unter anderem die Meister des 17. Jahrhunderts wie Rembrandt van Rijn Vorbilder, an denen er sich orientierte. Er hatte beschlossen: „Ein guter Maler muß ich werden.“ Zitate wie dieses begleiteten die Texte zu den einzelnen Stationen der Ausstellung.

Die Werkschau war durchgehend so konzipiert, dass die Originale der Künstler neben den Bildern von Max Liebermann hingen. So konnten die Besucherinnen und Besucher vergleichen, was Max Liebermann von den Vorlagen übernahm und was nicht.

Von den niederländischen Meistern zum Impressionismus

Max Liebermann kam in den 1870er Jahren mit dem Impressionismus in Berührung und malte in einem ähnlichen Stil wie Claude Monet oder Edouard Manet. Die Tiefe aus Monets Waldweg übernahm Liebermann in seiner Allee in Overveen.

Die strahlenden Farben behielt er in seinen Genrebildern bei. Hier kamen besonders seine „Lichtflecken“ zum Einsatz. Er hielt sich im Gegensatz zu seinen Vorbildern aber nicht an die beschönigende Darstellung; stattdessen zeigte Liebermann das harte Leben von Bäuerinnen, Handwerkern oder Waisenkindern. Viele Details lassen die Bilder echt wirken. Seine jüdische Herkunft verheimlichte er ebenso wenig: Liebermann thematisierte mehrmals das Leben in den Judengassen, vor allem in den niederländischen Städten wie Amsterdam.

Außerdem mochte Max Liebermann Tiere. 😊 Er malte sie entweder bei der harten Feldarbeit oder als Nutztiere, beispielsweise auf dem Schweinemarkt. Pferde sind in gegensätzlichen Situationen zu sehen: einerseits als Zugtiere auf dem Acker, andererseits bei Polospielen oder Rennen. Besonders stilvoll wirkt das Bild Des Künstlers Tochter zu Pferde, bei dem seine Tochter Käthe auf dem Pferd fast schon zu thronen scheint.

Auf dem Weg in die Moderne?

Sein Spätwerk ähnelt sehr dem von Claude Monet: Im Ersten Weltkrieg zog sich Max Liebermann an den Berliner Wannsee zurück und malte in seinen letzten Jahren vor allem den Garten. Hier ist die Parallele zum Franzosen, der in das Dorf Giverny gezogen war, um dort seinen Garten als Sujet zu verwenden, unverkennbar. Liebermann blieb hier allerdings realistischer und farbenfroher.

Wer Gartenbilder liebt, kommt hier auf seine Kosten. Liebermann idealisiert den Garten nicht, sondern zeigt auch Menschen, die dort arbeiten. Einem weiteren Zitat aus der Ausstellung kann ich mich nur anschließen: „Die Abende im Garten sind so schön, daß ich mich nicht entschließen konnte, mich an den Schreibtisch zu setzen.“ Mir geht es genauso, denn diesen Beitrag habe ich im Garten geschrieben und korrigiert, während Yoki und Finlay die Sonne genießen und sich im Gras entspannen. 😊

Kater Finlay liegt im Garten

Kleines Extra: Electro

Ich bin ja eher ein Fan von Rock- und Popmusik, aber einen Blick in die zweite Ausstellung im Museum Kunstpalast warf ich dann doch noch. Begrüßt von einem überdimensionalen Smiley und den typischen Beats führt Electro. Von Kraftwerk bis Techno durch die Geschichte dieser Musikrichtung. Im Mittelpunkt stehen hier Kraftwerk, die aus Düsseldorf kommen. Also wer noch bis Sonntag spontan Lust auf dieses Thema hat, auf in den Düsseldorfer Ehrenhof. 😉

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