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Kunstpunkte Düsseldorf: Interview mit Sylvia Bratzik

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Am 12. und 13. September und am 19. und 20. September 2020 fand und findet die Ausstellung Kunstpunkte in Düsseldorf statt. Ateliers öffnen ihre Türen und zeigen interessierten Besuchern, an welchen Projekten die KünstlerInnen arbeiten. Eines der teilnehmenden Ateliers ist kunst+tonic, in dem eine befreundete Künstlerin ihre Werke mit weiteren Mitstreitern oder „Atelieros“ präsentieren wird. Weitere Infos gibt es im aktuellen Blogbeitrag.

Sylvia Bratzik kenne ich seit vielen Jahren über verschiedene Sportarten und einen gemeinsamen Lesekreis. Ich freue mich sehr, dass sie mir Fragen zu ihrer Kunst, anderen kulturellen Interessen und natürlich Haustieren beantwortet. Mehr zu Sylvias Arbeiten findet ihr hier.

Sylvia über ihre Kunst

Liebe Sylvia, vielen Dank, dass du die Zeit gefunden hast, einige Fragen zu beantworten. Welche Art von Kunst können die Besucher von dir entdecken, wenn sie euer Atelier kunst+tonic besuchen? Zeichnest du, malst du oder machst du ganz was anderes?

Sylvia: Zurzeit zeichne ich mit Tusche und Bleistift und male mit Aquarellfarben. Bei der Ausstellung zu den Kunstpunkten kann man vor allem Grafiken von mir sehen. Aber ich habe Zeit meines Lebens schon vieles ausprobiert: Acryl, Gouache, Pastell, Wachsmalkreiden, habe Keramik bemalt und fotografiere auch sehr gerne.

Seit wann bist du künstlerisch aktiv? Schon seit deiner Kindheit?

Sylvia: Eigentlich schon immer. Ich habe nie aufgehört zu malen, hatte aber auch Phasen, wo ich pausiert habe. Seit drei Jahren habe ich das Zeichnen wieder für mich entdeckt und mache es auch regelmäßig. Im Mai habe ich auf Facebook eine Anzeige der Künstlerinnen Lara Rottinghaus und Julia Gräb gesehen, die mit acht weiteren MitstreiterInnen ein Atelier im Düsseldorfer Stadtteil Bilk gründen wollten. Darauf habe ich mich gemeldet, die Chemie hat gestimmt und ich darf seit Juni einen Atelierplatz dort mein Eigen nennen.

Ist dies deine erste Ausstellung?

Sylvia: Meine erste Ausstellung hatte ich 2005 in Passau mit Fotografien zusammen mit den „Lichtgestalten“, einer Gruppe Fotointeressierter. Dann folgte 2006 eine Ausstellung mit analogen Schwarz-Weiß-Fotografien im Kunstraum im Salzmannbau in Düsseldorf, die im Rahmen von „Düsseldorf ist ARTig“, einem Projekt der Stadt Düsseldorf und der Vodafone-Stiftung für Jugendliche bis 23 Jahre, initiiert wurde. Die Fotografien habe ich damals im Fotolabor der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, wo ich bis 2014 studierte, entwickelt. Das Projekt war eine tolle Möglichkeit, sich mit unserer Mentorin Nina Schmitz (Studentin bei Bernd und Hilla Becher) über unsere Werke auszutauschen. Leider gibt es „Düsseldorf ist ARTig“ nicht mehr. Es bot ein tolles Forum für Fotografie, Kunst, Musik und viele weitere Kunstformen.

Während dieser Zeit hatte ich schon mit dem Gedanken gespielt, Kunst zu studieren. Zu dem Zeitpunkt hatte ich aber schon ein Studium (European Studies) abgebrochen und das Physikstudium angefangen. Wenn ich das Studienfach noch mal gewechselt hätte, wäre mir das Bafög gestrichen worden, und das war mir dann doch zu krass. Wahrscheinlich hätte mich man auch nicht unbedingt an der Kunstakademie genommen (lacht).

Inspirationen – auch bei Instagram

Was inspiriert dich?

Sylvia: Ich gehe gerne in Ausstellungen zeitgenössischer KünstlerInnen, vor allem mag ich grafische Arbeiten sehr. Auch abstrakte Arbeiten finde ich toll. In letzter Zeit habe ich Instagram für mich entdeckt. Dort kann man im Newsfeed die Werke verschiedener Kreativer sehen, da kommen mir schon auch einige Ideen. Meistens habe ich aber auch eine Idee einer Farbe oder einer Form im Sinn und male einfach drauf los.

Kulturelle Vielfalt

Ich weiß, dass du gerne liest und auch im Unichor Düsseldorf singst. Was schätzt du an den unterschiedlichen Arten von Kultur?

Sylvia: Das kann ich schlecht sagen, ich bin einfach so vielseitig interessiert und finde einfach fast alles toll und spannend.

Hast du Lieblingsautoren, Lieblingswerke, Lieblingskünstler? Wenn ja, was gefällt dir an ihnen besonders gut?

Sylvia: Seit wir im Deutschunterricht Paul Austers Stadt aus Glas gelesen haben, bin ich ein großer Fan. Generell mag ich Bücher, die sich in verschiedenen Metaebenen abspielen, wie bei Haruki Murakami. Oder die Filme von David Lynch, dessen Kunstwerke ich auch schätze. Die grafischen Werke des Regisseurs Tim Burton finde ich gut sowie den Surrealismus von Salvador Dalí.

Zukunftspläne

Was möchtest du zukünftig mit deiner Kunst erreichen?

Sylvia: Eigentlich finde ich es an sich schon toll, wenn sich jemand für ein bestimmtes Werk von mir begeistert. Es ist total spannend zu sehen, wie jeder in meinem Freundeskreis ein anderes Bild mag.

Wie sehen deine weiteren Pläne aus?

Sylvia: Ich habe Freude am Malen, natürlich wäre der Schritt in eine Galerie genial. Aber konkrete Pläne diesbezüglich gibt es noch keine.

Haustiere

Last but not least natürlich auch an dich die Frage: Welche Rolle spielen Tiere in deinem Leben? Hattest oder hast du Haustiere?

Sylvia: Als ich 2009 mit meinem damaligen Freund zusammengezogen bin, hatte ich plötzlich zum ersten Mal in meinem Leben ein Haustier: einen Riesenschnauzer, der 55 kg wog! Das war erstmal ein Schock für mich, aber er hat sehr schnell mein Herz erobert. Leider ist er vor einigen Jahren verstorben, er war schon alt. Gerne würde ich einen Hund haben, sehe mich aber nicht in der Lage, dem Tier die notwendige Zeit zu geben. Wobei mir die Spaziergänge schon guttun würden (lacht).

Sylvia Bratziks Hund

Vielen Dank noch einmal für deine Zeit und viel Erfolg weiterhin. Ich freue mich, mir deine Werke heute Abend live anschauen zu können.

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