Letztes Jahr war ich, Barbara, in der Eifel unterwegs, dieses Jahr zog es mich nach Südtirol. Hier interessierte mich mehr die Natur und der einzigartige Besinnungsweg von Sterzing.
Sterzing: Eingang Südtirols
Viele Besucher Südtirols benutzen Sterzing nur als Zwischenstation, wenn sie weiter in Richtung Süden fahren. Es ist schade, denn die Umgebung von Sterzing ist es wert, sie auch zu erkunden.
Ich war vor kurzem dort und beeindruckt von der kleinen Altstadt und der Landschaft ringsum. Die Wanderwege entlang des Flusses Eisack, der durch Sterzing fließt, reizten mich, da ich Entspannung und Ruhe in der Natur suchte.
Wanderwege im Umkreis von Sterzing
Einheimische zeigten mir einen besonderen Wanderweg mit Blick auf die Stadt, der über die Jakobskirche und den Besinnungsweg vom Nachbarort wieder nach Sterzing zurückführte. Dabei fiel mir die Jakobsmuschel an der Kirche auf und später erfuhr ich, dass ich ein kleines Stück des Jakobsweges in Südtirol gegangen war.
Als nächste Wanderung stand die zur Burg Sprechenstein auf einem Felsen an der Eisack auf dem Plan. An Pferdehöfen und -koppeln entlang kam ich zur kleinen Ortschaft Wiesen mit einer kleinen, aber innen reich ausgeschmückten Dorfkirche, was ich so nicht erwartet hätte. Von dort zog sich der Wanderweg im und am Wald den Berg hinauf, Blicke ins Tal inbegriffen. An der Burg angekommen musste ich feststellen, dass diese sich in Privatbesitz befindet und keine Besichtigung möglich war. Dafür konnte ich mich nebenan im Gastgarten bei einer Jause stärken, bevor es wieder bergab ging.
Ich tastete mich auf dem schmalen, steilen Pilgerweg bis zu einer Gabelung: Dort hatte ich die Wahl, entweder weiter dem Pilgerweg nach Maria Trens oder der Straße zur Burg Reifenstein zu folgen. Die Burgruine Reifenstein – gegenüber der Burg Sprechenstein – ist ebenfalls in Privatbesitz und nur von außen zu sehen. Also wieder zurück nach Sterzing an der Eisack entlang.
Eine andere Wanderung unternahm ich nach Stilfes, nicht weit von Sterzing entfernt, zu dessen sehr sehenswerten Pfarrkirche. Da die Zeit zu knapp wurde, konnte ich leider die Wallfahrtskirche von Maria Trens nicht mehr besichtigen. Diese beiden Kirchen gehören ebenfalls zu dem Teil des Jakobsweges, der durch Südtirol führt.
Klausen mit Kloster Säben
Neben den bekannten Städten wie Meran und Brixen mit ihren Sehenswürdigkeiten laden Städtchen zum Erkunden ein. So zum Beispiel Klausen mit seiner Altstadt und dem Kloster Säben, das oberhalb auf dem Säbener Berg liegt. Dieses erreichte ich über einen Treppenaufgang und einen starken Anstieg auf dem Kreuzweg, der in Südtirol sehr häufig vorkommt und die Stationen von Jesus’ Verurteilung bis zur Wiedergeburt auf Holztafeln nachzeichnet.
Die schlichte Liebfrauenkirche auf dem Gelände des Klosters steht im krassen Gegensatz zur nahegelegenen Heiligkreuzkirche. Diese ist mit sehr gut erhaltenen Fresken ausgeschmückt und ließ mich fasziniert innehalten. Danach spazierte ich den Panoramaweg mit Beschreibungen der dort vorkommenden Flora sanft den Hügel hinab zurück zur Altstadt Klausen.
Südtiroler Gastfreundschaft
Mein Fazit nach einer Woche in Sterzing ist, dass es sich lohnt, Neues und Unbekanntes abseits der Touristenpfade zu erwandern und zu erkunden. Dabei ist die Südtirol-Mobilcard sehr hilfreich, um Bus, Bahn und verschiedene Seilbahnen in Südtirol preisgünstig zu nutzen. Erstaunt stellte ich fest, dass an einigen Bushaltestellen kleine Bücherregale oder -schränke zu finden waren.
Besonders schön waren die Begegnungen mit der vorwiegend deutschsprechenden Bevölkerung, die mich als Touristin gerne beraten und mir geholfen haben, wenn ich nicht mehr weiterwusste. Sei es mit Wandervorschlägen, Tipps für den Nahverkehr und vielem mehr.
Und das nächste Mal ist wieder Nine mit Yoki und Finlay dran … 😉