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Rich Dad Poor Dad: ein Finanzratgeber?

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Heute geht es mal bei mir ein wenig kontroverser zu: Ist Rich Dad Poor Dad: Was die Reichen ihren Kindern über Geld beibringen von Robert T. Kiyosaki eine Leseempfehlung als Finanzratgeber?

Rich Dad Poor Dad: eine US-amerikanische Sichtweise

Rich Dad Poor Dad: Was die Reichen ihren Kindern über Geld beibringen soll Aufmerksamkeit erregen – im Buch selbst erklärt Autor Robert T. Kiyosaki, dass reißerische Titel das Publikum eher zum Kauf verleiten. Der US-amerikanische Originaltitel Rich Dad Poor Dad: What the Rich Teach Their Kids About Money That the Poor and Middle Class Do Not! spricht auch noch die Mittelschicht und die Armen direkt an. Ich habe es mir von einer Freundin ausgeliehen und mich gefragt, ob der Inhalt hält, was der Titel verspricht.

Kiyosaki, der 1947 auf Hawaii geboren wurde, hatte einen gebildeten Vater, der jedoch ständig in Geldsorgen steckte. Über seinen besten Schulfreund lernt er dessen Vater kennen, der als Geschäftsmann reich wurde. Somit erlebt er beide Welten und lernt von seinem „reichen Vater“ in mehreren Lektionen, wie er Vermögen aufbaut. Diese Ratschläge gibt der Autor hier weiter, die für mich in ein deutsches Sprichwort münden: Sei deines eigenen Glückes Schmied. Wenn dir die Schule nicht genug über Finanzen beibringt, dann bilde dich selbst. Dieser Bestseller ist sehr stark auf den US-Kapitalismus ausgelegt, vor allem mit der Kritik an staatlichen Abgaben und Steuern.

In Deutschland herrscht genauso der Wunsch vor, das eigene Heim zu besitzen und damit indirekt fürs Alter vorzusorgen. Auch meine Eltern haben in den 1990er Jahren ein Haus gekauft, das mit seinen Folgekosten für unangenehme Überraschungen sorgte. Hier stimme ich mit Kiyosaki überein, dass ein Eigenheim keinen Vermögenswert an sich darstellt, sondern in erster Linie eine Verbindlichkeit. Er zeigt in verschiedenen Diagrammen den Weg zur finanziellen Freiheit.

Hinzu kommen oft noch weitere Kreditschulden für Konsum und der Teufelskreislauf ist für viele Realität: Wie sollen sie Geld investieren, um vielleicht finanzielle Freiheit zu erreichen und/oder für das Alter vorzusorgen? Hier gibt Kiyosaki den Tipp, den ich bereits befolge: Bezahle dich selbst zuerst! In meinem Kontext heißt das: früher habe ich ich am Ende des Monats das übriggebliebene Geld gespart. Heute investiere ich einen bestimmten Betrag direkt nach Gehaltseingang und baue meinen Notgroschen auf.

Kritik an Robert T. Kiyosaki

Der Autor ist mir aufgrund seiner politischen Ansichten unsympathisch und natürlich vermehrt er mit seinen Büchern, Kursen und Spielen seinen Reichtum. Hier reiht er sich in die lange Liste anderer Finanzratgeber und -ratgeberinnen wie Natascha Wegelin ein. Ich empfehle eher Bücher von Finanztest, um einen ersten Überblick zu bekommen. Bei Rich Dad Poor Dad störten mich irgendwann die ständigen Wiederholungen, aber so hat das Buch zumindest bei mir seinen Zweck erfüllt, indem die Kernaussagen hängen geblieben sind.

Wichtig ist vor allem, dass wir uns überhaupt um unsere Finanzen kümmern. Wie wir dorthin kommen, kann jeder selbst entscheiden. Leider wird in meinem Freundes- und Bekanntenkreis das Thema finanzielle Bildung ebenfalls immer wieder auf später verschoben. Und wenn wir zusätzlich für den Klimaschutz unseren Konsum etwas mehr einschränken, können wir gleichzeitig etwas für unseren Vermögensaufbau tun.

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