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Louisa May Alcott abseits des Klassikers Little Women: The Inheritance

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Als Kind wollte ich eine Zeitlang unbedingt Schriftstellerin werden. Vorbild war für mich Jo, eine der vier Töchter der Familie March aus dem Roman Little Women (deutscher Titel: Betty und ihre Schwestern) von Louisa May Alcott. Ich sah die Verfilmung der Regisseurin Gillian Armstrong aus dem Jahr 1994 und war hin und weg:

Louisa May Alcott schuf Figuren nach dem Vorbild ihrer Familie. Wie Jo March hatte sie drei Schwestern, die sie in den Romanen nachempfand. Aber nicht nur die vier Protagonistinnen müssen stark sein, auch die Mutter ist zeitweilig das Oberhaupt, während der Vater im Amerikanischen Bürgerkrieg kämpft.

Abseits des Klassikers: Wer war Louisa May Alcott?

Der Vater von Louisa May Alcott war ein bekannter Philosoph. Amos Bronson Alcott tauschte sich mit einigen bekannten Größen seiner Zeit aus, darunter Nathaniel Hawthorne, Ralph Waldo Emerson und Henry David Thoreau. Die Familie wohnte lange in Concord, Massachusetts, wo das sogenannte „Orchard House“ heute ein Museum ist:

Da Alcott für Frauenrechte eintrat, wuchs Louisa anders auf als viele Mädchen Mitte des 19. Jahrhunderts in den USA. Sie heiratete nie und in ihren Romanen ist die Rolle der Frau ein wichtiges Thema. Damals durften Frauen noch nicht wählen und waren auf Männer oder ein reiches Erbe angewiesen.

Erst spät entdeckt: The Inheritance

Oft stehen eher Little Women und die Nachfolger Good Wives, Little Men und Jo’s Boys im Fokus. Doch es gibt noch einen anderen Roman, der die damaligen gesellschaftlichen Probleme aufzeigt: The Inheritance (deutscher Titel: Das Erbe). Obwohl Louisa May Alcott ihre berühmteren Werke erst danach schrieb, wurde The Inheritance erst Ende der 1990er  Jahre bekannt.

Der Roman erreicht nicht die Brillanz der späteren Werke, trotzdem spricht die Autorin, damals selbst noch ein Teenager, bereits die Probleme der Frauen an. Die Hauptfigur Edith Adelon ist lediglich die Gesellschafterin einer Tochter aus reichem Hause und kann dementsprechend nur davon träumen, den ebenfalls gut situierten Lord Percy zu heiraten. Zur Geschichte möchte ich an dieser Stelle nicht mehr verraten.

Die Verfilmung

Wie schon bei Thomas Hardy können Filme dem Original manchmal Auftrieb geben. Die gleichnamige Verfilmung (deutscher Titel: Das Geheimnis der Lady Adelon) ist zwar kitschig, bringt die Argumente der Autorin jedoch auf den Punkt. Als kurzweilige Unterhaltung ist sie auf jeden Fall geeignet. Wer also zwischen längeren Romanen etwas Ablenkung sucht, kann einen Blick in The Inheritance von Louisa May Alcott werfen oder auch den Film schauen.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. K. Guderian

    😄😄😄 Das ist ein super Beitrag! Ich bin ja selbst auch Fan von “Little Women” und der Blick darüber hinaus macht mir durchaus Lust darauf “Little Women: The Inheritance” zu lesen. Auch wie du die politische Situation kurz und knapp beleuchtest, gefällt mir sehr gut. 😄

    1. Nine

      Vielen lieben Dank für dein positives Feedback. 🙂 Übrigens hat der Roman nichts mit den anderen zu tun, ist also keine Fortsetzung von Little Women.

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