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Katzenromane über Streuner: Der Preis der Freiheit

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Vor nicht allzu langer Zeit fand Nine in Potsdam und Düsseldorf zwei Katzenromane in Bücherschränken: Der Streuner von A. N. Wilson und Das Glück hat sanfte Pfoten von Joyce Stranger. Im Hintergrund läuft der Soundtrack zu Der König der Löwen, Yoki kuschelt sich bei Nine ein und ich, Finlay, träume vom Garten: auf Bäume klettern, Vögel fangen, durchs Gras streifen, Mäuse jagen – einfach herrlich! Weil auch ich gerne den Duft der Freiheit schnuppere, bringe ich euch die Bücher ein bisschen näher.

Ein Katzenroman mit einem Streuner als Held

Fangen wir mit Der Streuner (englischer Originaltitel: Stray) des britischen Autors A. N. Wilson an: Ein alter Kater, der von allen Pufftail genannt wird, erzählt seinem Enkel seine Lebensgeschichte. Er wird in einem geborgenen Zuhause mit seinen Geschwistern liebevoll aufgezogen, bis die Familie die Kätzchen abgibt. Pufftail und sein Bruder bleiben übrig und landen in einer Tierhandlung. Dort kauft eine alte Dame die beiden. Sie genießen ihr Leben als Freigänger und die gute Versorgung durch ihre Besitzerin. Eines Tages wacht sie nicht mehr auf. Nun beginnt für die Brüder ein Leidensweg: Die Tochter der verstorbenen Dame nimmt die Kater notgedrungen mit. Kurz darauf will ihr Mann mit einem Bekannten dafür sorgen, dass die Katzen verschwinden …

Pufftail durchlebt die bekannte Heldengeschichte, in der er immer im scheinbar letzten Augenblick aus größter Gefahr gerettet wird. Einerseits verdankt er einigen Menschen sein Leben, aber andererseits misstraut er den Zweibeinern aufgrund seiner schlechten Erfahrungen zutiefst. Für seine große Liebe, eine Freigängerin, und ihren gemeinsamen Nachwuchs lebt er trotzdem in der Nähe der Menschen, doch er will auf jeden Fall ein Streuner bleiben.

Der Streuner ist weder sentimental noch für Kinder geeignet, da schlimme Dinge passieren. Das sieht bei der zweiten Empfehlung schon anders aus.

Ein Katzenroman mit Sinn für die Natur: Das Glück hat sanfte Pfoten

Und wieder haben wir – wie zuletzt bei Katzenpfötchen im Schnee – den Fall, dass der deutsche Titel Das Glück hat sanfte Pfoten Verwirrung stiftet. Der englische Originaltitel The hills are lonely gibt die Stimmung des Romans der Britin Joyce Stranger viel passender wieder. Die Autorin zeigt die Natur mit allen Gefahren und vermeidet dabei jede Rührseligkeit.

In die titelgebenden einsamen Hügel der schottischen Highlands verschlägt es die dreizehnjährige Kate, als ihr Vater nach dem Tod der Mutter aus beruflichen Gründen in seine Heimat zurückkehrt. Während er als Tierfilmer von früh bis spät in der Natur unterwegs ist, bleibt Kate nach der Schule allein im abseits gelegenen Cottage, das einst den Großeltern gehörte. Sie streift durch die Gegend und entdeckt bald einen jungen, wilden Kater. Als er von einem Jäger angeschossen wird, setzt das Mädchen alles daran, dem Tier zu helfen. Kate hofft, dass sie ihn zähmen kann und er bei ihr bleibt.

Joyce Stranger schildert nicht nur die Sicht des Katers, sondern auch die unterschiedlichen Perspektiven der menschlichen Hauptfiguren. Am Ende fragt sich der Leser, ob Tiere in Gefangenschaft wirklich glücklich sein können.

Als Kater lasse ich selbst mich nicht gerne an die Leine legen und finde es großartig, wenn mich Nine bei Tageslicht einmal frei herumtoben lässt. Sie ist immer dabei und verhindert weitere Überfälle auf Beutetiere, aber das ist der Preis für mein Stückchen Freiheit. Natürlich erliege ich immer wieder fast der Versuchung, erneut auszubüxen. Sobald jedoch ein fremder Mensch auftaucht, merke ich sehr schnell, dass die vertraute Umgebung nicht der schlechteste Ort auf Erden ist. Das weiß Yoki ebenfalls zu schätzen, weil sie selbst schmerzlich erfahren musste, wie es ist, kein Zuhause zu haben.

Oh, und jetzt ist Yoki auf dem Weg in die Küche, also gibt es gleich Futter. Ich muss los, bis bald. 😉

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