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Juist: Insel mit zauberhafter Geschichte

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„Wo warst du? Auf Sylt?“ – „Nein, auf Juist.“ – „Juist?“ Viele kennen die Insel nicht, mich bis vor ein paar Jahren eingeschlossen. Ein Besuch lohnt sich, nicht nur, um sich zu erholen.

Die deutsche Nordsee – unbekanntes Terrain

Als Kind verbrachte ich einen Tag auf Helgoland, das war es aber auch schon. Von Brandenburg aus lag die Ostsee näher und das Wattenmeer an der Küste lockte nicht unbedingt für einen Strandurlaub. Deshalb kannte ich die friesischen Inseln kaum, obwohl mir Sylt natürlich etwas sagt.

Dann kam die Pandemie und ich entdeckte per Zufall Online-Pilates bei MeinPilates in Aachen. Studiogründerin Caro bietet seit 2017 Pilates-Retreats auf der Insel an. Die Unterkunft sucht sich jeder selbst, es finden zweimal am Tag Pilates-Kurse statt und die restliche Zeit steht frei zur Verfügung. Perfekt, um dem stressigen Alltag zu entfliehen oder einfach eine Auszeit zum Nachdenken und Erholen einzulegen. Nachdem ich 2023 Südtirol den Vorzug gab, war ich dieses Jahr dabei und lernte endlich Juist kennen.

Juist – das Töwerland

Die Bezeichnung „Töwerland“ hatte ich zuvor noch nie gehört. „Töwerland“ bedeutet „Zauberland“ auf Plattdeutsch und ihren Zauber entfaltet die Insel tatsächlich. Wie einige andere Inseln autofrei ist sie durch die schmale Länge einzigartig. An einigen Stellen können die Besucherinnen und Besucher von Norden nach Süden schauen und sehen jeweils die Nordsee. Im Norden befinden sich ein wunderbarer Sandstrand wie an der Ostsee und im Süden das Wattenmeer. Besser ging es für mich nicht. 😊

Neben der Natur bietet Juist kulturelle Angebote wie Konzerte in den Kirchen oder im Kurpark. Wo sonst wurde ich bisher vormittags mit einem Walzer verabschiedet, bevor es auf die Fähre ging? 😉 Vor allem lohnt es sich, das Inselmuseum zu besuchen.

Das Inselmuseum auf Juist

Etwas abseits im Westen der Insel in Loog gelegen, besteht das Inselmuseum Juist aus 11 Räumen, die verschiedene Themen zur Inselgeschichte aufbereiten. Frisch renoviert feiert das Haus 2024 seinen 90. Geburtstag. Die Ausstellung beginnt nicht chronologisch, sondern mit der Haupteinnahmequelle, dem Tourismus. Bereits im 18. Jahrhundert sollte auf Juist ein Seebad entstehen, was allerdings erst 1870 zur Realität wurde. Seitdem bremsten nur die zwei Weltkriege und die Coronapandemie den Besucherstrom.

Besonders interessant war für mich zu erfahren, wie die Tiere auf Juist versorgt werden. Da die Insel autofrei ist, wird selbst der Müll mit Pferdegespannen abgeholt. Auch alles andere, was nicht mit dem Rad und Anhänger transportiert werden kann, erledigen um die hundert Pferde. Es gibt lediglich eine jährliche Untersuchung der Tiere sowie Überprüfung der Gespanne und Kutschen, aber keinen Inseltierarzt vor Ort. Erstaunt hat es mich ebenso, weil die Insel sehr hundefreundlich ist. Außerdem leben ein paar Inselkatzen auf Juist. Wenn es den Tieren schlecht geht, dauert es leider also mit der Hilfe etwas.

Juist bezaubert

Es ist erstaunlich, wie viele wiederholt – auch allein – nach Juist reisen, da die Insel sie einfach bezaubert hat. Mir fehlen ebenfalls jetzt schon die saubere Luft und das Pferdegetrappel. Wie viele andere Touristinnen und Touristen überlege ich, wann ich wieder hinfahre. Anders als Die Ärzte habe ich „solche Sehnsucht“ nämlich nicht nach Westerland, sondern nach „Töwerland“. 😉

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Katrin

    Voll schön, liebe Nine. Das macht richtig Lust auf mehr. Vielleicht begleite ich dich das nächste Mal einfach auf einen dieser Pilates Retreats auf Juist. 😉

    1. Nine

      Ja, sehr gerne, der nächste Termin steht schon fest. 😃

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