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Der Frauenchor von Chilbury: Musikalische Frauenpower im Zweiten Weltkrieg

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Bei uns ist in letzter Zeit viel passiert, weshalb wir uns etwas später als geplant zurückmelden. Dafür passt das Thema umso besser zum Internationalen Frauentag, der am 8. März war. Ich, Yoki, möchte euch den Roman Der Frauenchor von Chilbury von Jennifer Ryan näherbringen.

Singen in Kriegszeiten

Die Autorin wählt für ihren Roman Der Frauenchor von Chilbury (englischer Originaltitel: The Chilbury Ladies‘ Choir) eine kleine Gemeinde im Süden Englands als Schauplatz. Im Jahr 1940 sind die meisten Männer an der Front und die Frauen leisten ihren Beitrag im Krieg ebenfalls. Als der Pfarrer beschließt, den örtlichen Gemeindechor auszusetzen, da die Männerstimmen fehlen, stellt das den Tiefpunkt für die meisten Mitglieder dar. Zwischen Arbeit und Angst um die Angehörigen, zwischen Verlust und Vertrauen in eine positivere Zukunft war der Chor für viele ein Lichtblick.

Unter den Flüchtlingen aus London befindet sich die Musikprofessorin Primrose Trent. Von ihr kommt schließlich die Idee, einen reinen Frauenchor zu gründen. Zunächst sind die Damen skeptisch, doch dann lassen sie sich auf das Experiment ein und sind selbst überrascht, was für eine Welt sich für sie eröffnet.

Auf sich allein gestellt

Im Mittelpunkt stehen mehrere Frauen, die in Briefen und Tagebucheinträgen die Geschichte erzählen. Hinzu kommen Bekanntmachungen und Ausschnitte aus Zeitungsberichten. Durch die verschiedenen Perspektiven ergibt sich ein vielschichtiges Bild der damaligen Zeit. Vom Teenie Kitty Winthrop über ihre ältere Schwester Venetia Winthrop über die Krankenschwester Mrs Tilling bis zur Hebamme Edwina Paltry sind die verschiedenen Schichten der Gesellschaft vertreten. Jede verfolgt ihre eigenen Pläne und Ziele, hat individuelle Wünsche und Ansichten. Dabei offenbart Jennifer Ryan nicht nur die liebenswerten Seiten ihrer Charaktere.

Kitty träumt von ihrer ersten großen Liebe, Venetia ist auf der Suche nach sich selbst und Mrs Tilling entwickelt sich von der schüchternen Mitläuferin zur starken Anführerin.

Der Frauenchor von Chilbury zum Frauentag

Jede Frau kann über sich hinauswachsen, wenn sie an sich glaubt. Diese Frauen damals hatten keine Wahl, denn sie mussten sich den Herausforderungen stellen: Angst um die geliebten Söhne, Bombenangriffe, Trauer – und doch rappelten sie sich jedes Mal wieder auf.

Weltweit müssen Millionen Frauen für sich und ihre Freiheit einstehen: von Afghanistan über die Ukraine bis hin zum Iran. Der Weg ist leider noch sehr lang. Auch hier in Deutschland sind Frauen immer noch nicht gleichgestellt: Sie werden häufiger Opfer von Gewalttaten, kämpfen um gerechte Bezahlung für dieselbe Arbeit und müssen sich wegen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf jetzt oder später mit Altersarmut auseinandersetzen. Es gibt überall noch viel zu tun – und das nicht nur an einem einzigen Tag im Jahr.

Als Katzendame muss ich mich ebenfalls regelmäßig gegen Finlay durchsetzen, der mir körperlich überlegen ist. Obwohl ich inzwischen zwölf Jahre alt bin und Finlay am 5. März seinen siebten Geburtstag gefeiert hat, zeige ich ihm stets, wer bei uns das Sagen hat. Nur weil ich kleiner bin, heißt das nicht, dass ich mich unterordne. Wir sind einander ebenbürtig und für diese Gleichberechtigung setzen sich auch die meisten Frauen ein.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Saskia

    Erst einmal alles Gute nachträglich an Finlay ;-). Vielen Dank für den Buchtipp. Nicht zuletzt wegen der Verbindung so wichtiger Themen wie Frauenrechte, Selbstbewusstsein, Kriegsfolgen usw. klingt es sehr lesenswert.

    1. Nine

      Ein Maunzen als Dankeschön von Finlay und mich freut der Kommentar natürlich auch. 🙂

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