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Bryan Adams: So Happy It Hurts

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So Happy It Hurts heißt das aktuelle Album von Bryan Adams, mit dem er gerade auf Tour ist. Am 5. Oktober war der Rockmusiker in Düsseldorf und ich live dabei. 😊

Bryan Adams – ein weiteres Idol meiner Kindheit

Mit Bryan Adams bin ich wie mit Bruce Springsteen durch meine Eltern großgeworden. Über die Jahre hat der Kanadier einige Lieder zu Soundtracks beigesteuert, wie beispielsweise (Everything I Do) I Do It for You zu Robin Hood – König der Diebe (US-amerikanischer Originaltitel: Robin Hood – Prince of Thieves) mit Kevin Costner und Alan Rickman. Oder All for One zusammen mit Sting und Rod Stewart für Die drei Musketiere (US-amerikanischer Originaltitel: The Three Musketeers) mit Kiefer Sutherland und Julie Delpy. Letztere kenne ich vor allem aus der Before-Trilogie. Am liebsten höre ich jedoch den Song Here I Am, den Bryan Adams zusammen mit Hans Zimmer für den Animationsfilm Spirit – Der wilde Mustang (US-amerikanischer Originaltitel: Spirit: Stallion of the Cimarron) komponiert und eingesungen hat. Ohne dass ich den Film kenne, motiviert mich das Lied seit über zwanzig Jahren.

Außerdem hat sich der Musiker inzwischen einen Namen als Fotograf erarbeitet, dessen Ausstellung Exposed 2013 im NRW-Forum Düsseldorf zu sehen war. Es standen dort neben berühmten Persönlichkeiten in einem Extraraum kriegsversehrte Soldaten im Mittelpunkt. Diese Porträts haben mich tief berührt, weil sie trotz der Verletzungen, Narben und Amputationen eine Würde und Zuversicht ausstrahlen. Allein dafür hatte sich der Besuch damals gelohnt. Seine künstlerische Bandbreite ist inzwischen noch gewachsen: Adams fotografiert sogar Badewannen für Hersteller, was erstaunlich ästhetisch wirkt.

So Happy It Hurts: Konzert in Düsseldorf

Nun zum eigentlichen Konzert. Bryan Adams stand im PSD Bank Dome 145 Minuten auf der Bühne. Die Stimme haute mich um, genauso beeindruckte seine Bühnenpräsenz und wie er mit dem Publikum agierte. Natürlich etwas ironisch, aber tatsächlich stellte der Superstar sich zu Beginn vor. Seine Band rückte er am Ende ins Rampenlicht: Bassist Keith Scott, Gary Breit am Keyboard und Schlagzeuger Pat Steward. Zusammen rockten sie die Zuschauermenge, schlugen jedoch unerwartet ruhigere Töne abseits der berühmten Balladen an. Bryan Adams erzählte von seinem verstorbenen Vater, dem er Shine a Light widmete, und von seiner Freundschaft mit Tina Turner, zu deren Ehren er ein Medley ihrer größten Hits spielte.

Natürlich gab er neben aktuelleren Hits Evergreens wie Summer of ’69 und Heaven zum Besten. Unter anderem zu So Happy It Hurts schwebte ein aufblasbares Auto durch die Halle. Zusätzlich zeigte Bryan Adams das Musikvideo auf der Leinwand hinter ihm, in dem neben seiner 96-jährigen Mutter auch ein Hund mitspielt, was seine Tierliebe unterstreicht. Er ernährt sich seit Jahrzehnten vegetarisch bzw. vegan, wodurch er mir noch sympathischer geworden ist.

Überraschend waren die Versionen von seinen bekannten Songs, die dem Konzert zusätzlich einen ganz anderen Blickwinkel gaben: Here I Am als Pianoversion mit Gitarrensolo, When You’re Gone mit Akustikgitarre und Have You Ever Really Loved a Woman mit spanischer Gitarre. Jeder in der Band durfte „scheinen“ und am Ende verabschiedete sich Bryan Adams als Zugabe allein mit seiner Gitarre in einem Lichtermeer zu All for One. Das passte perfekt als Abschluss, denn alle im Publikum sangen mit und sorgten für Gänsehaut.

Obwohl er dieses Jahr 65 Jahre alt wird und damit nur zehn Jahre jünger ist als Bruce Springsteen, der kürzlich seinen 75. Geburtstag feierte, hat er gemäß seinem Song 18 til I Die ebenfalls nicht vor, sich bald von der Bühne zurückzuziehen. Er sagte, dass seine Lieder für jeden Zuhörer zu persönlichen Erinnerungen würden, was ihm viel bedeute. In diesem Sinne: Auf weitere Erinnerungen – ich komme gerne wieder.

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